Ein Fenster, ein Raum - himmlisch

Wenn man acht Monate in einem Container gewohnt hat, inmitten des Übersiedlungsguts, dann weiß man ein Fenster sehr zu schätzen.

 

Es war alles geplant und organisiert mit unserem Haus. Wir hatten den Vertrag im Oktober 2013 unterschrieben. Es sollte eine Bauzeit von 72 Tagen haben. Ein nettes kleines 50m2 Holzhaus (wir lieben Holz und es ist Natur), fertig eingerichtet mit Böden, Küche und Bad. Also kurzum, zum einziehen angerichtet.

 

Als wir am 20.November 2013 hier ankamen, wußten wir noch nicht, was alles auf uns zukommen würde!

 

Genau ein Monat später übersiedelten wir auf unseren Campo. In dieser Zeit haben wir bei einer Freundin gewohnt. Wir hatten uns darauf vorbereitet eine Zeit lang in einem Zelt zu wohnen bis das Haus fertig war. Da es hier Sommer war, kein Problem!

 

 

Der Container kam auch zu diesem Zeitpunkt, sodaß wir unsere Sachen alle da hatten. Der Container wurde umgeschichtelt, damit wir Platz für eine kleine Kochgelegenheit und den Kühlschrank bekamen. Soweit alles paletti!

Es war ja Sommer!!!

 

Auf einer Doppelbett Luftmatratze schliefen wir im Zelt und im Container wurde gekocht. Bis die ersten Stürme kamen, welche uns den Traum zunichte machten. Unser Zelt ging kaputt, doch bevor es soweit war, brauchten wir eine Lösung. Unser Baumeister war sofort behilflich und versprach uns, natürlich gegen Geld (umsonst gibts hier auch nichts-leider) uns einen Holzschuppen zu bauen, wo wir wenigstens schlafen könnten. Versprochene Bauzeit 3 Tage!!!

 

Aus 3 Tagen wurde eine Woche und alles billig und windschief!!!! Aber nicht billig für uns!

 

Aber immerhin, wir hatten einen "sicheren Raum" zum Schlafen.

 

Ein Chemieklo hatten wir auch organisiert und wir bauten uns eine Freiluftdusche! Somit war auch die Hygiene gesichert!

 

Was dann kam, war Terror pur!!!!

 

Als der erste Regen kam, mußten wir raus, da das Wasser durch das Dach reinkam! Mein Mann stand mit der Unterhose und zwei Hundeschüsseln unter dem Leck. (Ein Bild für Götter, was ich leider nicht habe, da wir beide im totalen Stress standen)

 

Als nächstes hatten wir drei Wochen mit starkem Regen und ebenso starkem Wind. Die ganze Hütte wackelte und wir hatten Angst, sie würde zusammen fallen. An schlafen war überhaupt nicht zu denken. Gott sei Dank gehen solche Tage vorbei und es wird wieder ruhiger.

 

Aber es wurde immer kälter, der Herbst zog ins Land, und das Duschen wurde immer seltener. Wir mussten die warmen Sonnetage nutzen. Dann kam der Winter (Beginn 21.Juni) und an duschen war gar nicht mehr zu denken. Unser Haus wurde einfach nicht fertig. Trotz unzähliger Telefonate und Bitten und Aufmerksamkeit auf unsere Situation zu machen, es ging nicht. Erst als ich mit dem Anwalt drohte, kam wieder Leben in den Hausbau. Aber immer nur ein paar Tage, dann wieder nichts!

Wirklich nervenaufreibend die ganze Situation hier. Wir waren schon fix und fertig mit unseren Nerven.

 

So haben wir jetzt acht lange Monate gelebt! Bescheiden, ohne Komfort, mit vielen Entbehrungen, aber wir waren in Uruguay! Es lebe das Auswandern!!!

 

Endlich, nach acht Monaten, wurde ein Zimmer fertiggestellt, welches ich beziehen konnte. Welch ein Wunder!!! Das tat ich auch am 12 Juli!

Ich übersiedelte Bett, Tisch und Regale und bezog glücklich diesen Wohnraum! (Ich schreibe in der Ich-Form, da mein Mann sich zur Zeit in Österreich aufhält um unsere finanzielle Situation wieder aufzubessern)

 

Man weiß gar nicht zu schätzen, was es heißt, ein Dach über dem Kopf zu haben und ein Fenster zum hinaus schauen. Ich saß Stunden vor dem Fenster und sah hinaus! Es war einfach himmlisch!

 

Zum Geburtstag, das war mein Wunsch, bezog ich dieses Zimmer in unserem neuen Haus.

Heute 16.7. ist unser Hochzeitstag und mein Mann hat mir über unsere Freundin eine Rose zukommen lassen. Ich bin überglücklich!

Das letzte Bild ist unser Hochzeitsbild, wir haben vor einem Jahr geheiratet.

Übrigens auch diese Bild musste 8 Monate in Dunkelheit verbringen. Heute habe ich einen Rahmen gekauft und es hat jetzt endlich Licht und strahlt in den Raum! 

 

Zum Geburtstag habe ich von Feunden einen Orangenbau geschenkt bekommen, unser erster Baum in unserem Garten! Alles wird gut und ich werde bald wieder berichten!

 

Sonnige Grüße aus Uruguay!

 

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