Wie wir uns vorbereitet haben!

Als wir unsere Entscheidung besiegelt hatten, ging es natürlich daran unser Hab und Gut zu verkaufen. Wir wollten alles versilbern, denn zum Auswandern braucht man Geld.

Also haben wir als erstes unser Haus zum Verkauf angeboten, was nicht leicht war, denn es handelt sich um älteres Modell, daß noch einiges an Renovierung benötigt.

Als nächstes bin ich mit meinem ganzen Krempel auf sämtliche Flohmärkte in der Umgebung gefahren. Das war sehr aufwendig und man bekommt leider nicht viel für seine Sachen. Ich habe leider sehr viel unter dem Wert verschleudert, nach dem Motto: jeder Euro zählt!

Sollte man aber nicht tun, das wissen wir jetzt besser.

 

Wir haben auch sehr viel verschenkt an Dingen, die wir hier auch wieder kaufen müssen. Das kostet alles sehr viel Geld, denn Uruguay ist auch kein Billigland mehr. Sollte man auch nicht tun!

 

Aber das wußten wir ja zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich. Wir wollten einen teuren Umzug mit Container vermeiden.

 

Da mein Lebensgefährte und ich ja schon länger ein Paar sind und sowieso vorhatten zu heiraten, haben wir das Ganze vorgezogen und auch noch unsere Hochzeit organisiert, damit wir verehelicht einwandern können. Wir haben am 16.7.2013 geheiratet. An dieser Stelle muss ich meinen Freunden Anna und Georg sehr danken, sie haben uns sehr viel Vorbereitung abgenommen. Ohne diese beiden hätten wir das alles nicht hinbekommen.

 

Dann mußten wir uns um unsere Dokumente kümmern, die wir hier für die Einwanderung brauchten. Das war auch kein leichtes Unterfangen mit den ganzen Papieren und die mußten alle beglaubigt werden.

Bei mir wars nicht schwer, da wir in Österreich lebten. Aber mein Hase ist aus Bayern, da wurde es schon komplizierter. Mit vielen Telefonaten und Emails an die verschiedenen Ämter, hat es aber dann doch noch geklappt. Das letzte Dokument bekamen wir drei Tage vor Abreise (zitter, zitter...).

 

Auch der Tiertransport stand an, wir haben zwei Hunde und einen Kater.

Die Einreisebestimmungen zu erfahren entpuppte sich als ein Marathon. Keiner wußte Bescheid, wir wurden von Pontius zu Pilatus geschickt, alles ohne Erfolg. Bis wir auch hier mit vielen Telefonaten und Recherchen auf Webseiten die Richtige fanden.

Also ab zum Tierarzt und alle Impfungen und Gesundheitszeugnis für unsere Vierbeiner machen. Am Schluss, 10 Tage vor Abreise, stand dann noch der Amtstierarzt am Programm, der alles bestätigen mußte.

 

In der Zwischenzeit hatten wir auch immer wieder Kontakt zu einem Einwanderungshelfer, über dessen Webseite wir auf Uruguay aufmerksam wurden. Es wurde immer mal wieder geskypt und tausend Fragen gestellt.

 

Mein Hase hat sich mit Ausdauer um eine Immobilie für uns gekümmert, in dem er das ganze World Wide Web durchstöberte. Er hat sich auch alle Informationen, Foren, usw über Uruguay rausgesucht. Google Earth war auch eine große Hilfe, da konnten wir uns die Objekte etwas genauer anschauen und auch deren Lage.

Hier tauchte nun die Frage auf, was wollten wir kaufen? Ein kleines Haus am Strand, mit wenig Grund? Oder doch lieber einen Campo mit ein paar Hektar?!

Die nächste Frage stellte sich uns, wovon leben wir?

Wenn wir billig einkaufen, könnte das restliche Geld reichen bis zur Pension (in vier Jahren)?!

Was in Uruguay (noch) billig ist, ist Land. Davon gibt es viel.

Das erste Angebot, das wir fanden, war ein Campo mit drei Hektar, direkt an der Interbalnearia gelegen (das ist die Sommerroute der Urlauber), nur 800m zum Strand, in San Luis.

 

Allerdings war er etwas teuer. Daher suchten wir weiter. Es ist unglaublich für welche Bruchbuden die Uruguayer sich noch trauen einen Haufen Geld zu verlangen. Aber das machte es uns leichter vieles auszusortieren. Immer wieder beschäftigten wir uns mit den drei Hektar in San Luis. Es war aber kein Haus drauf, kein Strom, kein Wasser nur Land, genutzt für die Viehzucht.

Im August fiel dann die Entscheidung! Diese Grundstück wollten wir haben.

Sollte der Verkäufer auf einen für uns akzeptablen Preis einsteigen, würden wir zuschlagen.

Die Verhandlungen via Email und Skype begannen und wir konnten uns doch auf einen guten Preis einigen. Der Vertrag wurde vom Escribano aufgesetzt und gemailt. 


In der Zwischenzeit begannen wir Pläne zu schmieden, was wir daraus machen.

Da die Geschichte Uruguays auch mit Indianer verknüpft ist, kamen wir auf die Idee ein Tipi-Dorf zu bauen und die Zelte über den Sommer als Übernachtung zu vermieten.

Auf der Suche nach Tipi in Uruguay, stießen wir auf Irmi, eine Salzburgerin welche in Uruguay lebt und diese Zelte selber näht und aufstellt. 

War natürlich toll, wieder jemanden kennen zu lernen, der uns über Uruguay informieren konnte. Wir bestellten darauf hin auch gleich einen Tipi.


Was uns auch noch in den Sinn kam, war ein Imbiss, damit wir die Leute mit Essen und Trinken versorgen konnten. Ausserdem sind wir ja auch an der Hauptstrasse gelegen, daher konnte so ein Imbiss nicht verkehrt sein.

Den Imbisswagen fanden wir in Pando. Ein Mann, der 20 Jahre in Deutschland gelebt hatte, stellt diese selber her.


Auch ein Haus brauchten wir und auch das fanden wir im Netz. Ein keines Holzhaus mit 50 m2 würde für uns reichen. Wichtig war uns die Bauzeit von nur 72 Tagen und inklusive Küche und Bad.



Wir hatten alles ausgehandelt und nun ging es darum Anzahlungen zu leisten. Da wir nicht Geld ohne Sicherheit rund um die Welt schicken wollten, entschlossen wir uns kurzfristig doch nach Uruguay zu fliegen um uns alles vor Ort anzuschauen und auch die ganzen Verträge zu unterzeichnen und die Anzahlungen zu tätigen.

Wir suchten einen günstigen Flug und so kamen wir am 12.Oktober 2013 das erste Mal in unsere neu ausgewählte Heimat.