Das was heute hier passiert ist, ist in Worten schwer zu beschreiben.
Grande Criollas, das sind Pferderodeos, gibt es ja viele in Uruguay, denn das ist eine Tradition, wie in Spanien der Stierkampf. Nur nicht so brutal!
Ich hätte mir vor einem Jahr, als wir hier ankamen, niemals erträumen können, dass so ein Event einmal hier auf unserem Campo statt finden sollte. Da wir ja auch Ausländer sind!
Aber wir hatten hier das Glück, die richtigen Menschen zu treffen, die dies ermöglichten. Ich bin noch ganz berührt von dieser schönen Atmosphäre, dem tollen und zahlreichen Publikum, der tollen Darbietung auf den Rücken der Pferde und einfach das ganze rundherum.
Wenn man bedenkt, dass gestern am Abend noch soviel gefehlt hat, wie Pfosten setzen, Sichtschutz anbringen, Campo abstecken zu den Pensionspferden uvm., so ist es schon ein Wunder, dass heute alles so perfekt abgelaufen ist.
Das verwundert mich immer wieder in Uruguay, was die auf die letzten Stunden alles in die Gänge bringen, was man eigentlich Wochen vorher schon erledigen könnte.
Gestern am Abend sind auch schon die ersten Pferde eingetroffen. Man beachte mit welchen Vehikeln die hier rum fahren. Auf diesem LKW waren 7 Pferde drauf!
Die Zufahrt zur Rampe gestaltete sich schwierig, da das Gelände eine Senke hatte. Aber die findigen Uruguayos hatten sofort eine Lösung parat!
Im Improvisieren sind sie Meister!
Ein paar Steine und Hölzer untergelegt und schon stand er halbwegs gerade.
Heute früh war schon hektisches Treiben, da wurden noch die letzten Dinge erledigt. Essen und Trinken wurde angeliefert und der Grill angezündet. Stromversorgung für die Stände gelegt, denn das hatte man ja nicht bedacht, und noch vieles mehr.
Der Carrito samt Terrasse wurde von mir und Aldo in einen Flohmarkt umgewandelt, wo wir unsere Sachen zum Verkauf anboten. Ich machte dann mal den ersten Rundgang mit der Kamera, da war ja schon einiges los.
Die Vorbereitung zum Rodeo beginnt, die Gauchos sind schon alle auf den Pferden. Die Menschenmenge hat sich auch vergrößert, unser Campo ist richtig voll!
In diesem Rodeo geht es darum, dass der Reiter, meistens junge Gauchos, 8 Sekunden auf einem ungezähmten Pferderücken verweilen muss. Am Ende gibt es Preise für die Besten!
Diese Pferde werden nur für solche Rodeos eingesetzt und leben ansonsten auf ihren Weiden im Landesinneren. Sie bleiben wild und sind nicht zum Reiten geeignet.
Es schaut manchmal sehr brutal aus, ist es aber nicht!
Dieser graue, wunderschöne Araber/Vollblut ist mir gleich ins Auge gestochen, da er sich von den anderen abhebt. Das ist ein Prachtpferd!
Aber seht selbst!
In den Pausen wird getanzt. Die Leute sind alle gut drauf!
Es waren auch Nachbarn und Freunde von uns da, was mich sehr gefreut hat. Auch unsere LL-Freunde (Linz Land) mit Nachwuchs und Oma und Tante.
Nach der Pause geht es weiter! Diesmal werden eine Art Esel eingesetzt, welche als besonder störrisch bezeichnet werden.
Die Musiker spielen Ihre Gstanzl und Werbung darf auch nicht fehlen.
Leider hat alles mal ein Ende, so auch dieser wunderschöne Tag!
Die ersten Gäste verlassen uns, die Stände bauen auch ihre Zelte ab und einige Gauchos reiten heim.
Die Hungrigen holen sich noch schnell eine "Torta fritta", das ist ein Germteig der in heißem Fett herausgebacken wird und ausschaut wie ein Pfannkuchen mit Pusteln. Kann man einfach so essen oder aber auch mit Staubzucker und Zimt.
Es war ein gelungenes Fest, mit tollem Publikum und spektakulären Turnier!
Ich war sehr bewegt und auch sehr müde!
Wenn alles gut läuft, werden wir noch öfter Veranstaltungen wie diese hier am Campo machen.
Bis demnächst und
Liebe Grüße aus Uruguay
Eure Letizia und Gerhard
Klick mich!
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